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  Rad-Reise-Tagebuch - Siebenbürgen und Schwarzes Meer

         
 

Verfasst am 28.06.2003 14:24:11 Uhr - 3660km - Brasov (Kronstadt), Rumaenien - Erste schlechte Erfahrungen
Angekommen in Brasov - gestern. Ein denkwuerdiger Tag. Denn wir hatten zwei schlechte Erlebnisse gemacht. Mitten auf dem Land, wir unterwegs auf dem Fahrrad und arbeiten uns einen kleinen Berg hoch, stehen dort drei Zigeuner-Maedchen, sehen uns und eine greift ohne Zoegern zum Boden. Na, denke ich, die wird doch nicht ... und doch, Sie greift sich einen mittelgrossen Stein und wirft den Richtung Ina, trifft aber nur Ihre hintere Satteltasche. Ich zeige den 3 meinen "Stinkefinger", den kennen die und Sie antworten mit Ihren. 3 Zigeuner-Maedchen, so um 12 Jahre, auf dem Land - ich war fix und fertig. Schon auf der FAhrt machen sich einige Autofahrer den Spass uns von der Fahrbahn zu putzen - noch ohne Erfolg, aber mit 10 cm Abstand bedrohlich nah. Und angekommen nach einer 125km Fahrt in Brasov werden wir hier willkommen geheissen mit dem lauten und verstaendlichen Satz eines Rumaenen: "Ah, die Deutschen sind mal wieder unterwegs" - so als wuerde ein rechter Deutscher sagen: "Ah, die Rumaenen sind zum klauen wieder da". Na dann, schoenen Tag. Abends haben wir erst mal jeder 3 Bier geschossen und sind nach Nudeln mit Sosse friedlich eingeschlafen. ~Alex


Nachtrag vom 26.06.2003
Wie meistens in einer größeren Stadt haben wir als erstes ein Internetcafe gesucht - und gefunden, wie immer hier. Meist sind die Cafes ziemlich voll, unter anderem mit 8-10-jährigen Kindern, die wie selbstverständlich an den PCs sitzen und Ballerspiele spielen. Hier online zu gehen ist vermutlich eins der wenigen Dinge, die sich die Meisten leisten können, eine Stunde kostet ungefähr 20-30 Cent. Aber uns macht es eigentlich keinen Spass hier, die Rechner sind so langsam und die Tastaturen meist so alt und ausgenudelt, dass wir regelmäßig kurz vor einer Krise stehen.
Hey, heute haben wir in der Stadt sogar 2 alte Bekannte getroffen, Falk und Uli aus Görlitz .................... die zwei wohnen auch bei Maria und wir waren gestern abend zusammen essen, ................toll, wen man hier so alles kennt!!!

Nachtrag vom 25.06.2003
Heute sind wir in Sighisoara (Schässburg) angekommen, wieder grandiose 55 km weiter. Auf dem Weg hierhin haben wir einen wirklich lohnenswerten Abstecher nach Biertan (Bierthälm) gemacht und uns dort die Kirchenburg angeguckt. In der Kirchenburg gab es unter anderem einen Eheknast: Wenn sich früher ein Paar scheiden lassen wollte, kam es mit einem Löffel, einem Messer, einer Gabel, einem Teller, einer Tasse und einem Bett in den Eheknast und kam erst wieder raus, wenn es von einer Scheidung abgesehen hat. In 300 Jahren gab es bloß eine einzige Scheidung!! Als wir anschließend auf dem Platz davor bei einer Fanta gesessen haben, hat sich Manuel zu uns gesetzt und uns in fließendem Deutsch erstmal ein bisschen von sich erzählt. Ein kleines ca. 6-jähriges Mädchen hat sich dann noch wortlos einfach zwischen uns gezwängt und uns zugehört - hat zwar nichts verstanden, aber fand es wohl ganz spannend bei uns. Manuels Urgroßeltern sind echte Sachsen und in seiner Familie wird auch noch deutsch gesprochen. Er wollte eigentlich mal ganz gerne auf unseren Rädern fahren, ließ sich aber überzeugen, dass sie vielleicht doch ein kleines bisschen zu groß und zu schwer für ihn seien. Aber Geld für ein Eis für sich und die kleine Diana hat er uns dann doch aus der Tasche leiern können.
Das Hostel in Schässburg war leider voll, also haben wir in einem Hotel nachgefragt. Der Typ an der Rezeption hat Alex dann leise nach draußen gebeten und ihm dann ein Zimmer im Haus seiner Mutter angeboten, zentral, sauber und vorallem nur halb so teuer. Aber nix verraten, sonst wird er gekündigt. Also sind wir jetzt bei Maria untergekommen, die fast wir eine Mutter für uns sorgt - angefangen vom Kaffee am Morgen bis zum Waschen unsere Wäsche.....allerdings vermuten wir doch stark, dass das alles morgen auch auf der Rechnung steht!!!!


Nachtrag vom 24.06.2003
Heute sind wir doch satte 3 Stunden (57 km) bis Mediasch gefahren. Auf dem Weg dorthin sind wir durch einen ganz reizenden Ort namens Copsa Mica gekommen, in dem eigentlich alles nur schwarz war. Früher war das ein relativ großer Industrieort, heute funktioniert dort nur noch das Kupferwerk. Und das pustet alles -vermutlich ungefiltert- in die Luft, was so an Schlechtem produziert werden kann. Über der ganzen Stadt lag ein fieser Nebel und nach ein paar Minuten dort haben wir die Luft dort auch auf der Zunge schmecken können. Ein einmaliges Erlebnis.

Nachtrag vom 23.06.2003
Wir haben uns einen schoenen Tag hier in Sibiu gemacht. Die mittelalterliche Altstadt ist klasse und hier merkt man auch mal richtig, dass es doch eine Menge Touristen in Rumaenien gibt. Am Abend ist in der Altstadt der Bär los. Hier hat Alex auch seine neueste Entdeckung gemacht: Fast-cash!!!! Als er an einem Bankomat neue Penunse holen wollte, hat er den Knopf Fast-cash gedrückt und plötzlich hatte er dann die Auszahlung von satten 100.000 lei in der Hand. Dumm nur, dass 100.000 lei ungefähr 2,50 Euro sind und die ganze Transaktion ihn vermutlich 5 Euro gekostet hat!!!! Jetzt hat er immer etwas Geld in der Hosentasche und wenn ich mal nicht schnell genug mit dem Portmonnaie bin, dann heißt es bloß, lass mal, ich habe fast-cash!

Verfasst am 23.06.2003 10:32:03 Uhr - 3420 km - Sibiu (Hermannstadt)
Wir sind jetzt mitten in Siebenbuergen gelandet, und zwar in Sibiu oder auch Hermannstadt, aber alles der Reihe nach. Nach 3 schoenen ruhigen Tagen in Cluj, gefuellt mit schlafen, essen, lesen, Internet und Kino (c. 1 Euro fuer uns beide, dafuer ein sauschlechter Ton bei dem man sich anstrengen muss, etwas zu verstehen, aber das muessen die Rumaenen ja auch nicht, die haben ja die Untertitel, die telefonieren auch beim Film!!), haben wir uns vom gemuetlichen Retro-Youth-Hostel getrennt und haben uns auf den Weg gemacht. Beim Fruehstueck noch habe ich auf die frage wo es denn heute hingeht gelacht und gesagt, haha, a very long and hard distance today, haha, Turda Schlucht, haha, nur 35 km, haha..................HAHA, sehr lustig, praktisch direkt vor der Haustuer fing der Berg an und hoerte eigentlich erst an der Schlucht auf. Aber wir sind ja hart und deswegen sind wir anschliessend auch noch 3 Stunden ueber und durch die Schlucht gewandert.
Am naechsten Tag ging es eigentlich fast genauso weiter, Berge rauf und Berge runter. Und wieder haben wir uns besseren Wissens von der Hauptstrasse getrennt und sind auf Schotterpisten gelandet.
Gestern dann haben wir uns vorgenommen immer auf der Hauptstrasse zu bleiben, haben wir auch gemacht, nur ging die Hauptstrasse ca. 65 km lang ueber lange und steile Anstiege. Wie man es macht.............Egal, jetzt sind wir hier in Hermannstadt und legen mal wieder einen Tag Pause ein. Hier gibt es eine richtig schoene mittelalterliche Altstadt mit vielen, kleinen Gassen, und genau die werden wir jetzt erstmal erkunden.

Wir haben uebrigens durch Eintraege in unser Gaestebuch mitbekommen, dass in der C't, Ausgabe 13 ein Artikel ueber uns geschrieben wurde. Wir sind begeistert!!!!! Leider koennen wir uns den Artikel ja nicht anschauen, aber wenn ihn uns jemand schicken koennte...........das waer echt klasse. Ina + Alex


Verfasst am 17.06.2003 12:59:35 Uhr - 3240 km - Cluj Napoca (Klausenburg)
In Bistrita angekommen haben wir uns einen nicht geplanten Ruhetag gegoennt - nach all den Bergen waren wir und unsere Beine so muede, dass wir erstmal stolze 11 Stunden durchgeschlafen haben. Als wir am Abend das Restaurant unserer Wahl aufgesucht haben, war es leider fuer uns nicht zugaenglich - zu Gast war gerade der rumaenische Musikantenstadl fuer Fernsehaufnahmen. Lustig, genau so wie in Deutschland, mit einem Karl Moik, Volksmusikanten und dem ganzen Tamtam.

Am naechsten Tag gings dann aber los Richtung Cluj Napoca. Obwohl wir es ja inzwischen eigentlich besser wussten, sind wir mal wieder auf eine in unserer Karte weissen Strasse abgebogen, und wie erwartet auf einer Schotterpiste gelandet. Und waer das nicht schon schlimm genug, ging diese Strasse auch noch stramm bergauf und -ab. Suuuuuper. Aber wir waren ja frisch gestaerkt, mal wieder mit frischer Kuhmilch - diesmal haben wir die Milch von einer Frau bekommen, die gerade mit einem Pferdewagen unterwegs war um Milchkannen in den naechsten Ort zu bringen. Dass wir nur eine staubige Siggflasche hatten, hat sie nicht weiter gestoert, da wird das Groebste abgewischt und dann die Flasche einfach in die Kanne gehalten.
In einem kleinen Dorf wurden wir dann von einer aelteren Frau vor dem Dorfladen abgefangen, die uns dann erstmal einfach mit nach Hause genommen hat. Dort hat sie uns ihrem Mann vorgestellt und uns dann mit reichlich selbstgemachtem Wein, Kaffee und Kuchen bewirtet. Klasse. Sie konnte ein bisschen Deutsch sprechen, das hat sie von ihrer Tochter gelernt, die laut ihrer Aussage neben franzoesisch und 2 anderen Sprachen ziemlich gut deusch spricht.
Leicht angeschickert haben wir dann einen See in Taga erreicht, wo wir neben ein paar rumaenischen und ungarischen Jugendlichen, die uns den Platz gezeigt haben, unser Zelt aufgeschlagen haben. Komischerweise haben uns an dem Abend, obwohl wir nur 5 m vom See entfernt gezeltet haben, keine Muecken angegriffen..........ob die den Wein nicht gemocht haben........man weiss es nicht.

Gestern haben wir dann nach eifrigem Auf und Ab Cluj Napoca - oder auch Klausenburg erreicht. Lebend das Zentrum zu erreichen war gar nicht so einfach. Man stelle sich die Mindener Strasse in Bad Oeynhausen vor, 6-spurig, kaum Ampeln, Feierabendverkehr und Auto- und Lkw-Fahrer, die Fahrradfahrer einfach ignorieren. Wirklich sehr lustig.

Wir wohnen hier in einem kleinen Youth Hostel, dass erst letztes Jahr im Sommer eroeffnet hat, zentral gelegen und richtig nett und gemuetlich. Hier bleiben wir jetzt 2-3 Tage, planen unsere weitere Route, arbeiten ein bisschen an der Welttourseite und Alex fuers Berufszentrum und machen natuerlich Sightseeing fuer neue Fotos. ~Ina und Alex


Verfasst am 16.06.2003 21:15:04 Uhr - 3100 km - Bisrita (Bistritz)
Nach der tollen Uebernachtung in dem Stockfleckzimmer wollten wir so schnell wie moeglich weiter, also um 5 Uhr raus aus dem Bett. Die Haustuer war mit einem Vorhaengeschloss versehen, aber die Nichte der Patrona hatte uns am Abend gesagt, sie wuerde in der im Haus befindlichen Kneipe schlafen (wenn wir das richtig verstanden haben, wohnt sie da!!), wir sollten sie am Morgen wecken. In der Kneipe haben wir sie dann auch gefunden, in voller Montur mit 2 anderen Jugendlichen auf den Sofa in einer super-guten Luft naechtigend. Voellig verschlafen kam sie zur Tuer und hat das Schloss einfach auseinandergezogen - war gar nicht abgeschlossen - na, das haetten wir auch gekonnt.
Es ist ziemlich interessant so frueh am Morgen zu fahren, da bekommt man das Treiben in den Doerfern gut mit. Alle Bauernleute sind mit Harke oder Schaufel auf dem Weg Richtung Feld (ich musste die ganze Zeit an die 7 Zwerge denken - hai ho, hai ho, wir sind vergnuegt und froh......).
Fuer uns ging es allerdings Richtung naechstem Pass, 400 Hoehenmeter mehr als der Hutu-Pass. Aber als Entschaedigung ging es dann lange, lange bergab. Vor Bistrita hat uns dann noch mal das Schicksal eines Anstieges ereilt, diesmal gabs als Belohnung ein schickes Hotelzimmer in Bistrita fuer 5 Euro pro Person.

Als kleines Problem in der laendlichen Gegend hat sich fuer uns das Kaufen von Milch fuer unser Muesli herausgestellt. In keinem der Laeden, und es gibt viele Kleine in jedem Dorf, gab es welche zu kaufen. Uns daemmerte, dass es daran liegen koennte, dass die Leute hier ja alle ihre eigenen Kuehe haben. Also haben wir einfach mal an einem Hof angehalten und in unserem fliessend Rumaenisch nach Milch gefragt. Die Frau war etwas amuesiert, lud uns aber direkt in ihren Stall ein und hat juste mal fuer uns ein bisschen Milch bei ihrer Kuh abgezapft. Geld wollte sie keins, wir mussten aber ihre selbstkonstruierte Waschmaschine hinter dem Haus, in der sie ihre selbstgemachten Teppiche gewaschen hat, bewundern. Klasse, und das Muesli hat so gut geschmeckt wir noch nie!!! Ina


Verfasst am 16.06.2003 20:49:50 Uhr - Maramures, den 12.06.2003
Müde 80 km sind wir heute durch eine tolle Landschaft mit Bergen, Tälern und einem uns begleitenden Fluß und kleinen Dörfern mit grandiosen alten Holzkirchen und Klöstern gefahren. Die Landschaft begeistert uns total. In der Dörfern haben wir das Gefühl um hundert Jahre zurückversetzt zu sein, überall laufen Pferde, Kühe und Hühner frei herum und die meisten Bauern sind hier mit Pferdewagen unterwegs und bringen die Heuernte ein. Vor den Häusern sitzen meist alte Männer und Frauen und tratschen oder schauen sich das Treiben auf der Straße an.
Am Nachmittag sind wir in einem Hotel gelandet, das laut Reiseführer auch Campingmöglichkeiten bieten soll. Flötepiepe, laut der Patrona ist Zelten nicht gestattet, aber ein Zimmer hat sie uns angeboten. Ok, nehmen wir. Nachdem wir abgesattelt hatten und schon die Hälfte unserer Klotten in den 1. Stock geschleppt hatten, stellte sich heraus, daß das angebotene Zimmer keinen Strom hatte. Ok, nehmen wir das gegenüber, ach ja, und weils nicht regnet, gibts auch kein fliessend Wasser, tut mir leid, aber ich schleppe ihnen gerne 2 Eimer Wasser aus dem Brunnen ins Bad. Bad??? Wir schauen uns fragend an.....ach, sie meint den kleinen Raum mit so einer Art Dusche, einem Waschbecken mit einem ja doch nicht funktionierendem Wasserhahn, dem halben Spiegel und dem............ok, Klo, das kann man schon erkennen. Im Zimmer sind riesige Stockflecken an der Wand und sauber ist das Ganze hier nun wirklich nicht. Aber egal, wir sind ja genügsam .........und können improvisieren. Endlich können wir unsere tolle Solardusche ausprobieren, hat sie das Schleppen doch gelohnt. Und nach der Dusche hat uns die Patrona frisch gebackene Langos (in Fett gebackene platte Riesenberliner mit Käse gefüllt) aufs Zimmer gebracht. Klasse, das Zimmer ist also doch ganz ok!!
(Nachtrag: Natuerlich standen die Langos mit auf der voellig ueberhoehten Rechnung.....) ~Ina

11.06.2003 - Nachtrag
Heute haben wir den Hutu-Pass in Marmures bezwungen. Anderthalb Stunden lang ging es bergauf, mit durchschnittlich 6 Stundenkilometern auf dem Tacho. Puh. Oben angekommen haben uns erstmal 2 Grenzpolizisten kontrolliert und sich dann mit uns auf einen kleinen Schnack in den Schatten gesetzt. Mit Händen und Füßen bekommt man irgendwie ein Gespräch hin, es ist auf jeden Fall einfacher als in Ungarn, da ungarisch ja ähnlich der finnischen Sprache ist und man vor lauter Ö´s nichts versteht. Rumänisch ist fast wie italienisch. Nach kurzer Rast ging es dann abwärts, hurra, 25 Minuten bei durchschnittlich 30 km/h, klasse. Die Straße war sogar soweit befahrbar, daß wir die Abfahrt richtig genießen konnten. Unten angekommen waren wir der Grenze so nah, daß wir in die Ukraine spucken konnten. Nach Tagesbestleistung (106 km) haben wir uns in Sapinta noch den "lustigen Friedhof" angeguckt. Hier hat ein Kuenstler fuer jeden Verstorbenen ein blaues Holzkreuz mit Malerei gestaltet. Auf den Bildern erkennt man z. B. welchen Beruf derjenige hatte, oder auch woran er/sie verstorben ist. Mancher ist mit Flasche in der Hand in einer Kneipe zusehen oder wird gerade von einem Auto ueberfahren!!!

Verfasst am 10.06.2003 14:19:21 Uhr - Satu Mare
Auf dem Campingplatz war die ganze Nacht Party, dementsprechend habe ich, wie immer ganz im Gegensatz zu Alex, der immer und ueberall unter egal welchen Bedingungen schlafen kann, wenig geschlafen. Als wir um 6 Uhr aus dem Zelt krochen, habe ich mir die Sache erstmal angeschaut. Mitten in der Nacht ist ein kleiner Laster angekommen mit ca. 15 jungen Leuten und Kindern, und die haben die ganze Nacht im Becken und drumherum verbracht. Einige waren immer noch wach, der Rest lag verteilt auf der Wiese und auf der Ladeflaeche des LKWs.

Fuer uns gings weiter Richtung Satu Mare. Nach einigen sanften Huegeln wurde die Strecke wieder ganz eben, eigentlich ganz angenehm bei den Temperaturen hier.

Unterwegs hat uns mal wieder das Picknick-Schicksal getroffen. Wie schon so oft waren wir auf der Suche nach einem geeigneten Platz fuer die Fruestueckspause, und haben uns dann in einen kleinen Wald geschlagen und auf dem Waldboden gesessen, nicht schoen, aber was solls, wenigstens schattig. Unser Schicksal nun ist, dass wir, immer wenn wir an einem besonders schlechten Platz Pause machen, wir nach spaetestens 200 m an einem supertollen Picknickplatz mit Baenken und Tisch und viel Schatten vorbeikommen. Aber was sollen wir machen, wir koennen diesem Schicksal anscheinen nicht entgehen. Genauso, wie wir immer an einer Muelldeponie landen, wenn wir mal einen anderen Weg als geplant einschlagen.......

Jetzt sind wir in Satu Mare, einer nicht besonders schoenen groesseren Stadt und haben uns hier fuer 2 Tage in einem Hotel einquartiert. Wir hoffen, ihr hattet alle ein schoenes Pfingsten und habt schadlos das Unwetter ueberstanden (wir haben naemlich einen Fernseher auf dem Zimmer und koennen Nachrichten auf Pro 7 sehen!!).

Morgen gehts weiter Richtung Marmuren und dann ab nach Siebenbuergen, darauf freuen wir uns besonders. Ina


Verfasst am 10.06.2003 13:37:22 Uhr - Chislaz - RUMÄNIEN!!! - 07.06.2003 - 2700 km

Vor 4 Tagen haben wir Debrecen verlassen und sind satte 39 km bis Hajduszoboszlo gefahren, um dort vor Rumänien noch einen halben Tag in Ungarns größtem Erlebnis- und Thermalbad zu verbringen. Ein wirklich tolles Ding mit ca. 15 verschiedenen Becken und einem See mit FKK-Insel. Also solche Bäder ausrichten, das können die hier wirklich. Auf dem Campingplatz, der gleich nebenan ist spricht niemand deutsch, außer unsere ca. 200 verrenteten Nachbarn.....Haha. Leider sind wir allzu oft beliebte Opfer ihrer Konversationslust und müssen uns anhören wo es nach den 8 Wochen in Ungarn als nächstes hingeht. Alex weint jeden Abend um seine Steuergelder.
Da das Thermalwasser so gesund ist und die Route durch Rumänien noch geplant werden muss, müssen wir den Aufenthalt leider um 2 Tage verlängern.....ok, ok, das Faulsein ist einfach zu gut - wir kochen nicht mal und gehen jeden Abend essen.

Gestern aber haben wir uns dann doch loseisen können und sind Richtung Grenze geradelt. Bei ca. 35 Grad mussten wir nur 1 Stunde anstehen bis wir ohne Probleme einreisen konnten. HURRA - RUMÄNIEN WIR KOMMEN!!! Als Erster hat uns ein mexikanisch verkleideter Straßenverkäufer, der afrikanisches Holzgeschnitze feilgeboten hat, begrüßt.... Unser 1. Ziel war Oradea, eine ziemlich große Stadt, eigentlich wie jede große europäische Stadt. Was uns dann doch verraten hat, dass es Rumänien ist, waren die Zigeunerkinder, die uns sofort belagert haben.

Gewohnt haben wir in Oradea im Park Hotel - aber nix 700 Euro Miete alla Monopoly nur 24 Euro. Dafür aber ein echt nettes im Stadtkern gelegenes Hotel. Man gönnt sich ja sonst nix. Leider konnten wir super schlecht schlafen - bei 30 Grad in der Nacht auch kein Wunder.

Am nächsten Tag sind wir nach einem Magerfrühstück um 8:00 losgefahren - es waren schon 24 Grad und die versprachen einen heissen Tag - ooh Ina kommt gerade wieder vom Klo und hat eine beschissenen Erfahrung gemacht - na auf jeden Fall sind wir schnell von der Hauptstraße runter gefahren in die Walachei hinein. Leider hörten schnell die Teerbelage der Straße auf und verwandelten sich flussbettartig in Kieswege. Und wie es sich für die Karparten-Vor-Region gehört wurde es hügelig. Bald waren wir bei 35 Grad unterwegs, berghoch und runter und mit Superrutschbelag unter den Pneu - schönen Dank auch ... Als wir mal gerade wieder einen der vielen Huegel bezwungen hatten und voellig verschwitzt und fertig (na klar nur ich, Alex fit wie nixe)oben angekommen kurz pausierten, wurden wir gleich von einer vor einem Haus stehenden Familie freundlich begruesst und befragt, wo es denn so hin gehen soll. Weil wir so fertig aussagen, haben sie uns erstmal ein Eis geschenkt. Nett, nicht wahr? Aber dann gings weiter und so irgendwo mitten im nichts lagen dann plötzlich ca. 50 m vom Straßenrand entfernt so 10 Leute in Badesachen in der Sonne. Wir konnten nicht wirklich erkennen was sie dazu bewogen hat, aber nachdem sie uns herangewunken haben, sahen wir, dass sie an einem kleinen Betonbecken lagen, gefüllt mit heißem, lehmfarbenen Wasser. Nachdem sie uns mit frischem Quellwasser versorgt haben, gings weiter.
Nach insgesamt 60 Km fanden wir vor Margarit eine Campingplatz mit Thermalbad, auf den uns ein verwittertes Straßenschild hingewiesen hat. Da liegen wir jetzt nach mehreren Badegängen im im ca 34 Grad warmen Wasser im Zelt und lauschen der Kulisse. Es ist halb 11 und draußen ist die Hölle los. Von den Hütten kommt Musik, von den Weiden blöcken Schafe und am Becken haben bestimmt so 50 Leute allen Alters ihren Spaß - rumänisches Wochenendvergnügen. Für uns gehts allerdings morgen früh um 5 Uhr schon aus den Federn - deshalb gute Nacht.........und Ruhe da draußen!!!!! ~Ina + Alex

 

       
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