Verfasst
am 28.06.2003 14:24:11 Uhr
- 3660km - Brasov (Kronstadt),
Rumaenien - Erste schlechte
Erfahrungen
Angekommen in Brasov - gestern.
Ein denkwuerdiger Tag. Denn
wir hatten zwei schlechte
Erlebnisse gemacht. Mitten
auf dem Land, wir unterwegs
auf dem Fahrrad und arbeiten
uns einen kleinen Berg hoch,
stehen dort drei Zigeuner-Maedchen,
sehen uns und eine greift
ohne Zoegern zum Boden. Na,
denke ich, die wird doch nicht
... und doch, Sie greift sich
einen mittelgrossen Stein
und wirft den Richtung Ina,
trifft aber nur Ihre hintere
Satteltasche. Ich zeige den
3 meinen "Stinkefinger",
den kennen die und Sie antworten
mit Ihren. 3 Zigeuner-Maedchen,
so um 12 Jahre, auf dem Land
- ich war fix und fertig.
Schon auf der FAhrt machen
sich einige Autofahrer den
Spass uns von der Fahrbahn
zu putzen - noch ohne Erfolg,
aber mit 10 cm Abstand bedrohlich
nah. Und angekommen nach einer
125km Fahrt in Brasov werden
wir hier willkommen geheissen
mit dem lauten und verstaendlichen
Satz eines Rumaenen: "Ah,
die Deutschen sind mal wieder
unterwegs" - so als wuerde
ein rechter Deutscher sagen:
"Ah, die Rumaenen sind
zum klauen wieder da".
Na dann, schoenen Tag. Abends
haben wir erst mal jeder 3
Bier geschossen und sind nach
Nudeln mit Sosse friedlich
eingeschlafen. ~Alex
Nachtrag vom 26.06.2003
Wie meistens in einer größeren
Stadt haben wir als erstes
ein Internetcafe gesucht -
und gefunden, wie immer hier.
Meist sind die Cafes ziemlich
voll, unter anderem mit 8-10-jährigen
Kindern, die wie selbstverständlich
an den PCs sitzen und Ballerspiele
spielen. Hier online zu gehen
ist vermutlich eins der wenigen
Dinge, die sich die Meisten
leisten können, eine
Stunde kostet ungefähr
20-30 Cent. Aber uns macht
es eigentlich keinen Spass
hier, die Rechner sind so
langsam und die Tastaturen
meist so alt und ausgenudelt,
dass wir regelmäßig
kurz vor einer Krise stehen.
Hey, heute haben wir in der
Stadt sogar 2 alte Bekannte
getroffen, Falk und Uli aus
Görlitz ....................
die zwei wohnen auch bei Maria
und wir waren gestern abend
zusammen essen, ................toll,
wen man hier so alles kennt!!!
Nachtrag
vom 25.06.2003
Heute sind wir in Sighisoara
(Schässburg) angekommen,
wieder grandiose 55 km weiter.
Auf dem Weg hierhin haben
wir einen wirklich lohnenswerten
Abstecher nach Biertan (Bierthälm)
gemacht und uns dort die Kirchenburg
angeguckt. In der Kirchenburg
gab es unter anderem einen
Eheknast: Wenn sich früher
ein Paar scheiden lassen wollte,
kam es mit einem Löffel,
einem Messer, einer Gabel,
einem Teller, einer Tasse
und einem Bett in den Eheknast
und kam erst wieder raus,
wenn es von einer Scheidung
abgesehen hat. In 300 Jahren
gab es bloß eine einzige
Scheidung!! Als wir anschließend
auf dem Platz davor bei einer
Fanta gesessen haben, hat
sich Manuel zu uns gesetzt
und uns in fließendem
Deutsch erstmal ein bisschen
von sich erzählt. Ein
kleines ca. 6-jähriges
Mädchen hat sich dann
noch wortlos einfach zwischen
uns gezwängt und uns
zugehört - hat zwar nichts
verstanden, aber fand es wohl
ganz spannend bei uns. Manuels
Urgroßeltern sind echte
Sachsen und in seiner Familie
wird auch noch deutsch gesprochen.
Er wollte eigentlich mal ganz
gerne auf unseren Rädern
fahren, ließ sich aber
überzeugen, dass sie
vielleicht doch ein kleines
bisschen zu groß und
zu schwer für ihn seien.
Aber Geld für ein Eis
für sich und die kleine
Diana hat er uns dann doch
aus der Tasche leiern können.
Das Hostel in Schässburg
war leider voll, also haben
wir in einem Hotel nachgefragt.
Der Typ an der Rezeption hat
Alex dann leise nach draußen
gebeten und ihm dann ein Zimmer
im Haus seiner Mutter angeboten,
zentral, sauber und vorallem
nur halb so teuer. Aber nix
verraten, sonst wird er gekündigt.
Also sind wir jetzt bei Maria
untergekommen, die fast wir
eine Mutter für uns sorgt
- angefangen vom Kaffee am
Morgen bis zum Waschen unsere
Wäsche.....allerdings
vermuten wir doch stark, dass
das alles morgen auch auf
der Rechnung steht!!!!
Nachtrag vom 24.06.2003
Heute sind wir doch satte
3 Stunden (57 km) bis Mediasch
gefahren. Auf dem Weg dorthin
sind wir durch einen ganz
reizenden Ort namens Copsa
Mica gekommen, in dem eigentlich
alles nur schwarz war. Früher
war das ein relativ großer
Industrieort, heute funktioniert
dort nur noch das Kupferwerk.
Und das pustet alles -vermutlich
ungefiltert- in die Luft,
was so an Schlechtem produziert
werden kann. Über der
ganzen Stadt lag ein fieser
Nebel und nach ein paar Minuten
dort haben wir die Luft dort
auch auf der Zunge schmecken
können. Ein einmaliges
Erlebnis.
Nachtrag
vom 23.06.2003
Wir haben uns einen schoenen
Tag hier in Sibiu gemacht.
Die mittelalterliche Altstadt
ist klasse und hier merkt
man auch mal richtig, dass
es doch eine Menge Touristen
in Rumaenien gibt. Am Abend
ist in der Altstadt der Bär
los. Hier hat Alex auch seine
neueste Entdeckung gemacht:
Fast-cash!!!! Als er an einem
Bankomat neue Penunse holen
wollte, hat er den Knopf Fast-cash
gedrückt und plötzlich
hatte er dann die Auszahlung
von satten 100.000 lei in
der Hand. Dumm nur, dass 100.000
lei ungefähr 2,50 Euro
sind und die ganze Transaktion
ihn vermutlich 5 Euro gekostet
hat!!!! Jetzt hat er immer
etwas Geld in der Hosentasche
und wenn ich mal nicht schnell
genug mit dem Portmonnaie
bin, dann heißt es bloß,
lass mal, ich habe fast-cash!
Verfasst
am 23.06.2003 10:32:03 Uhr
- 3420 km - Sibiu (Hermannstadt)
Wir sind jetzt mitten in Siebenbuergen
gelandet, und zwar in Sibiu
oder auch Hermannstadt, aber
alles der Reihe nach. Nach
3 schoenen ruhigen Tagen in
Cluj, gefuellt mit schlafen,
essen, lesen, Internet und
Kino (c. 1 Euro fuer uns beide,
dafuer ein sauschlechter Ton
bei dem man sich anstrengen
muss, etwas zu verstehen,
aber das muessen die Rumaenen
ja auch nicht, die haben ja
die Untertitel, die telefonieren
auch beim Film!!), haben wir
uns vom gemuetlichen Retro-Youth-Hostel
getrennt und haben uns auf
den Weg gemacht. Beim Fruehstueck
noch habe ich auf die frage
wo es denn heute hingeht gelacht
und gesagt, haha, a very long
and hard distance today, haha,
Turda Schlucht, haha, nur
35 km, haha..................HAHA,
sehr lustig, praktisch direkt
vor der Haustuer fing der
Berg an und hoerte eigentlich
erst an der Schlucht auf.
Aber wir sind ja hart und
deswegen sind wir anschliessend
auch noch 3 Stunden ueber
und durch die Schlucht gewandert.
Am naechsten Tag ging es eigentlich
fast genauso weiter, Berge
rauf und Berge runter. Und
wieder haben wir uns besseren
Wissens von der Hauptstrasse
getrennt und sind auf Schotterpisten
gelandet.
Gestern dann haben wir uns
vorgenommen immer auf der
Hauptstrasse zu bleiben, haben
wir auch gemacht, nur ging
die Hauptstrasse ca. 65 km
lang ueber lange und steile
Anstiege. Wie man es macht.............Egal,
jetzt sind wir hier in Hermannstadt
und legen mal wieder einen
Tag Pause ein. Hier gibt es
eine richtig schoene mittelalterliche
Altstadt mit vielen, kleinen
Gassen, und genau die werden
wir jetzt erstmal erkunden.
Wir
haben uebrigens durch Eintraege
in unser Gaestebuch mitbekommen,
dass in der C't, Ausgabe 13
ein Artikel ueber uns geschrieben
wurde. Wir sind begeistert!!!!!
Leider koennen wir uns den
Artikel ja nicht anschauen,
aber wenn ihn uns jemand schicken
koennte...........das waer
echt klasse. Ina + Alex
Verfasst am 17.06.2003
12:59:35 Uhr - 3240 km - Cluj
Napoca (Klausenburg)
In Bistrita angekommen haben
wir uns einen nicht geplanten
Ruhetag gegoennt - nach all
den Bergen waren wir und unsere
Beine so muede, dass wir erstmal
stolze 11 Stunden durchgeschlafen
haben. Als wir am Abend das
Restaurant unserer Wahl aufgesucht
haben, war es leider fuer
uns nicht zugaenglich - zu
Gast war gerade der rumaenische
Musikantenstadl fuer Fernsehaufnahmen.
Lustig, genau so wie in Deutschland,
mit einem Karl Moik, Volksmusikanten
und dem ganzen Tamtam.
Am
naechsten Tag gings dann aber
los Richtung Cluj Napoca.
Obwohl wir es ja inzwischen
eigentlich besser wussten,
sind wir mal wieder auf eine
in unserer Karte weissen Strasse
abgebogen, und wie erwartet
auf einer Schotterpiste gelandet.
Und waer das nicht schon schlimm
genug, ging diese Strasse
auch noch stramm bergauf und
-ab. Suuuuuper. Aber wir waren
ja frisch gestaerkt, mal wieder
mit frischer Kuhmilch - diesmal
haben wir die Milch von einer
Frau bekommen, die gerade
mit einem Pferdewagen unterwegs
war um Milchkannen in den
naechsten Ort zu bringen.
Dass wir nur eine staubige
Siggflasche hatten, hat sie
nicht weiter gestoert, da
wird das Groebste abgewischt
und dann die Flasche einfach
in die Kanne gehalten.
In einem kleinen Dorf wurden
wir dann von einer aelteren
Frau vor dem Dorfladen abgefangen,
die uns dann erstmal einfach
mit nach Hause genommen hat.
Dort hat sie uns ihrem Mann
vorgestellt und uns dann mit
reichlich selbstgemachtem
Wein, Kaffee und Kuchen bewirtet.
Klasse. Sie konnte ein bisschen
Deutsch sprechen, das hat
sie von ihrer Tochter gelernt,
die laut ihrer Aussage neben
franzoesisch und 2 anderen
Sprachen ziemlich gut deusch
spricht.
Leicht angeschickert haben
wir dann einen See in Taga
erreicht, wo wir neben ein
paar rumaenischen und ungarischen
Jugendlichen, die uns den
Platz gezeigt haben, unser
Zelt aufgeschlagen haben.
Komischerweise haben uns an
dem Abend, obwohl wir nur
5 m vom See entfernt gezeltet
haben, keine Muecken angegriffen..........ob
die den Wein nicht gemocht
haben........man weiss es
nicht.
Gestern
haben wir dann nach eifrigem
Auf und Ab Cluj Napoca - oder
auch Klausenburg erreicht.
Lebend das Zentrum zu erreichen
war gar nicht so einfach.
Man stelle sich die Mindener
Strasse in Bad Oeynhausen
vor, 6-spurig, kaum Ampeln,
Feierabendverkehr und Auto-
und Lkw-Fahrer, die Fahrradfahrer
einfach ignorieren. Wirklich
sehr lustig.
Wir
wohnen hier in einem kleinen
Youth Hostel, dass erst letztes
Jahr im Sommer eroeffnet hat,
zentral gelegen und richtig
nett und gemuetlich. Hier
bleiben wir jetzt 2-3 Tage,
planen unsere weitere Route,
arbeiten ein bisschen an der
Welttourseite und Alex fuers
Berufszentrum und machen natuerlich
Sightseeing fuer neue Fotos.
~Ina und Alex
Verfasst am 16.06.2003
21:15:04 Uhr - 3100 km - Bisrita
(Bistritz)
Nach der tollen Uebernachtung
in dem Stockfleckzimmer wollten
wir so schnell wie moeglich
weiter, also um 5 Uhr raus
aus dem Bett. Die Haustuer
war mit einem Vorhaengeschloss
versehen, aber die Nichte
der Patrona hatte uns am Abend
gesagt, sie wuerde in der
im Haus befindlichen Kneipe
schlafen (wenn wir das richtig
verstanden haben, wohnt sie
da!!), wir sollten sie am
Morgen wecken. In der Kneipe
haben wir sie dann auch gefunden,
in voller Montur mit 2 anderen
Jugendlichen auf den Sofa
in einer super-guten Luft
naechtigend. Voellig verschlafen
kam sie zur Tuer und hat das
Schloss einfach auseinandergezogen
- war gar nicht abgeschlossen
- na, das haetten wir auch
gekonnt.
Es ist ziemlich interessant
so frueh am Morgen zu fahren,
da bekommt man das Treiben
in den Doerfern gut mit. Alle
Bauernleute sind mit Harke
oder Schaufel auf dem Weg
Richtung Feld (ich musste
die ganze Zeit an die 7 Zwerge
denken - hai ho, hai ho, wir
sind vergnuegt und froh......).
Fuer uns ging es allerdings
Richtung naechstem Pass, 400
Hoehenmeter mehr als der Hutu-Pass.
Aber als Entschaedigung ging
es dann lange, lange bergab.
Vor Bistrita hat uns dann
noch mal das Schicksal eines
Anstieges ereilt, diesmal
gabs als Belohnung ein schickes
Hotelzimmer in Bistrita fuer
5 Euro pro Person.
Als
kleines Problem in der laendlichen
Gegend hat sich fuer uns das
Kaufen von Milch fuer unser
Muesli herausgestellt. In
keinem der Laeden, und es
gibt viele Kleine in jedem
Dorf, gab es welche zu kaufen.
Uns daemmerte, dass es daran
liegen koennte, dass die Leute
hier ja alle ihre eigenen
Kuehe haben. Also haben wir
einfach mal an einem Hof angehalten
und in unserem fliessend Rumaenisch
nach Milch gefragt. Die Frau
war etwas amuesiert, lud uns
aber direkt in ihren Stall
ein und hat juste mal fuer
uns ein bisschen Milch bei
ihrer Kuh abgezapft. Geld
wollte sie keins, wir mussten
aber ihre selbstkonstruierte
Waschmaschine hinter dem Haus,
in der sie ihre selbstgemachten
Teppiche gewaschen hat, bewundern.
Klasse, und das Muesli hat
so gut geschmeckt wir noch
nie!!! Ina
Verfasst am 16.06.2003
20:49:50 Uhr - Maramures,
den 12.06.2003
Müde 80 km sind wir heute
durch eine tolle Landschaft
mit Bergen, Tälern und
einem uns begleitenden Fluß
und kleinen Dörfern mit
grandiosen alten Holzkirchen
und Klöstern gefahren.
Die Landschaft begeistert
uns total. In der Dörfern
haben wir das Gefühl
um hundert Jahre zurückversetzt
zu sein, überall laufen
Pferde, Kühe und Hühner
frei herum und die meisten
Bauern sind hier mit Pferdewagen
unterwegs und bringen die
Heuernte ein. Vor den Häusern
sitzen meist alte Männer
und Frauen und tratschen oder
schauen sich das Treiben auf
der Straße an.
Am Nachmittag sind wir in
einem Hotel gelandet, das
laut Reiseführer auch
Campingmöglichkeiten
bieten soll. Flötepiepe,
laut der Patrona ist Zelten
nicht gestattet, aber ein
Zimmer hat sie uns angeboten.
Ok, nehmen wir. Nachdem wir
abgesattelt hatten und schon
die Hälfte unserer Klotten
in den 1. Stock geschleppt
hatten, stellte sich heraus,
daß das angebotene Zimmer
keinen Strom hatte. Ok, nehmen
wir das gegenüber, ach
ja, und weils nicht regnet,
gibts auch kein fliessend
Wasser, tut mir leid, aber
ich schleppe ihnen gerne 2
Eimer Wasser aus dem Brunnen
ins Bad. Bad??? Wir schauen
uns fragend an.....ach, sie
meint den kleinen Raum mit
so einer Art Dusche, einem
Waschbecken mit einem ja doch
nicht funktionierendem Wasserhahn,
dem halben Spiegel und dem............ok,
Klo, das kann man schon erkennen.
Im Zimmer sind riesige Stockflecken
an der Wand und sauber ist
das Ganze hier nun wirklich
nicht. Aber egal, wir sind
ja genügsam .........und
können improvisieren.
Endlich können wir unsere
tolle Solardusche ausprobieren,
hat sie das Schleppen doch
gelohnt. Und nach der Dusche
hat uns die Patrona frisch
gebackene Langos (in Fett
gebackene platte Riesenberliner
mit Käse gefüllt)
aufs Zimmer gebracht. Klasse,
das Zimmer ist also doch ganz
ok!!
(Nachtrag: Natuerlich standen
die Langos mit auf der voellig
ueberhoehten Rechnung.....)
~Ina
11.06.2003
- Nachtrag
Heute haben wir den Hutu-Pass
in Marmures bezwungen. Anderthalb
Stunden lang ging es bergauf,
mit durchschnittlich 6 Stundenkilometern
auf dem Tacho. Puh. Oben angekommen
haben uns erstmal 2 Grenzpolizisten
kontrolliert und sich dann
mit uns auf einen kleinen
Schnack in den Schatten gesetzt.
Mit Händen und Füßen
bekommt man irgendwie ein
Gespräch hin, es ist
auf jeden Fall einfacher als
in Ungarn, da ungarisch ja
ähnlich der finnischen
Sprache ist und man vor lauter
Ö´s nichts versteht.
Rumänisch ist fast wie
italienisch. Nach kurzer Rast
ging es dann abwärts,
hurra, 25 Minuten bei durchschnittlich
30 km/h, klasse. Die Straße
war sogar soweit befahrbar,
daß wir die Abfahrt
richtig genießen konnten.
Unten angekommen waren wir
der Grenze so nah, daß
wir in die Ukraine spucken
konnten. Nach Tagesbestleistung
(106 km) haben wir uns in
Sapinta noch den "lustigen
Friedhof" angeguckt.
Hier hat ein Kuenstler fuer
jeden Verstorbenen ein blaues
Holzkreuz mit Malerei gestaltet.
Auf den Bildern erkennt man
z. B. welchen Beruf derjenige
hatte, oder auch woran er/sie
verstorben ist. Mancher ist
mit Flasche in der Hand in
einer Kneipe zusehen oder
wird gerade von einem Auto
ueberfahren!!!
Verfasst
am 10.06.2003 14:19:21 Uhr
- Satu Mare
Auf dem Campingplatz war die
ganze Nacht Party, dementsprechend
habe ich, wie immer ganz im
Gegensatz zu Alex, der immer
und ueberall unter egal welchen
Bedingungen schlafen kann,
wenig geschlafen. Als wir
um 6 Uhr aus dem Zelt krochen,
habe ich mir die Sache erstmal
angeschaut. Mitten in der
Nacht ist ein kleiner Laster
angekommen mit ca. 15 jungen
Leuten und Kindern, und die
haben die ganze Nacht im Becken
und drumherum verbracht. Einige
waren immer noch wach, der
Rest lag verteilt auf der
Wiese und auf der Ladeflaeche
des LKWs.
Fuer
uns gings weiter Richtung
Satu Mare. Nach einigen sanften
Huegeln wurde die Strecke
wieder ganz eben, eigentlich
ganz angenehm bei den Temperaturen
hier.
Unterwegs
hat uns mal wieder das Picknick-Schicksal
getroffen. Wie schon so oft
waren wir auf der Suche nach
einem geeigneten Platz fuer
die Fruestueckspause, und
haben uns dann in einen kleinen
Wald geschlagen und auf dem
Waldboden gesessen, nicht
schoen, aber was solls, wenigstens
schattig. Unser Schicksal
nun ist, dass wir, immer wenn
wir an einem besonders schlechten
Platz Pause machen, wir nach
spaetestens 200 m an einem
supertollen Picknickplatz
mit Baenken und Tisch und
viel Schatten vorbeikommen.
Aber was sollen wir machen,
wir koennen diesem Schicksal
anscheinen nicht entgehen.
Genauso, wie wir immer an
einer Muelldeponie landen,
wenn wir mal einen anderen
Weg als geplant einschlagen.......
Jetzt
sind wir in Satu Mare, einer
nicht besonders schoenen groesseren
Stadt und haben uns hier fuer
2 Tage in einem Hotel einquartiert.
Wir hoffen, ihr hattet alle
ein schoenes Pfingsten und
habt schadlos das Unwetter
ueberstanden (wir haben naemlich
einen Fernseher auf dem Zimmer
und koennen Nachrichten auf
Pro 7 sehen!!).
Morgen
gehts weiter Richtung Marmuren
und dann ab nach Siebenbuergen,
darauf freuen wir uns besonders.
Ina
Verfasst am 10.06.2003 13:37:22
Uhr - Chislaz - RUMÄNIEN!!!
- 07.06.2003 - 2700 km
Vor 4 Tagen haben wir Debrecen
verlassen und sind satte 39
km bis Hajduszoboszlo gefahren,
um dort vor Rumänien
noch einen halben Tag in Ungarns
größtem Erlebnis-
und Thermalbad zu verbringen.
Ein wirklich tolles Ding mit
ca. 15 verschiedenen Becken
und einem See mit FKK-Insel.
Also solche Bäder ausrichten,
das können die hier wirklich.
Auf dem Campingplatz, der
gleich nebenan ist spricht
niemand deutsch, außer
unsere ca. 200 verrenteten
Nachbarn.....Haha. Leider
sind wir allzu oft beliebte
Opfer ihrer Konversationslust
und müssen uns anhören
wo es nach den 8 Wochen in
Ungarn als nächstes hingeht.
Alex weint jeden Abend um
seine Steuergelder.
Da das Thermalwasser so gesund
ist und die Route durch Rumänien
noch geplant werden muss,
müssen wir den Aufenthalt
leider um 2 Tage verlängern.....ok,
ok, das Faulsein ist einfach
zu gut - wir kochen nicht
mal und gehen jeden Abend
essen.
Gestern
aber haben wir uns dann doch
loseisen können und sind
Richtung Grenze geradelt.
Bei ca. 35 Grad mussten wir
nur 1 Stunde anstehen bis
wir ohne Probleme einreisen
konnten. HURRA - RUMÄNIEN
WIR KOMMEN!!! Als Erster hat
uns ein mexikanisch verkleideter
Straßenverkäufer,
der afrikanisches Holzgeschnitze
feilgeboten hat, begrüßt....
Unser 1. Ziel war Oradea,
eine ziemlich große
Stadt, eigentlich wie jede
große europäische
Stadt. Was uns dann doch verraten
hat, dass es Rumänien
ist, waren die Zigeunerkinder,
die uns sofort belagert haben.
Gewohnt
haben wir in Oradea im Park
Hotel - aber nix 700 Euro
Miete alla Monopoly nur 24
Euro. Dafür aber ein
echt nettes im Stadtkern gelegenes
Hotel. Man gönnt sich
ja sonst nix. Leider konnten
wir super schlecht schlafen
- bei 30 Grad in der Nacht
auch kein Wunder.
Am
nächsten Tag sind wir
nach einem Magerfrühstück
um 8:00 losgefahren - es waren
schon 24 Grad und die versprachen
einen heissen Tag - ooh Ina
kommt gerade wieder vom Klo
und hat eine beschissenen
Erfahrung gemacht - na auf
jeden Fall sind wir schnell
von der Hauptstraße
runter gefahren in die Walachei
hinein. Leider hörten
schnell die Teerbelage der
Straße auf und verwandelten
sich flussbettartig in Kieswege.
Und wie es sich für die
Karparten-Vor-Region gehört
wurde es hügelig. Bald
waren wir bei 35 Grad unterwegs,
berghoch und runter und mit
Superrutschbelag unter den
Pneu - schönen Dank auch
... Als wir mal gerade wieder
einen der vielen Huegel bezwungen
hatten und voellig verschwitzt
und fertig (na klar nur ich,
Alex fit wie nixe)oben angekommen
kurz pausierten, wurden wir
gleich von einer vor einem
Haus stehenden Familie freundlich
begruesst und befragt, wo
es denn so hin gehen soll.
Weil wir so fertig aussagen,
haben sie uns erstmal ein
Eis geschenkt. Nett, nicht
wahr? Aber dann gings weiter
und so irgendwo mitten im
nichts lagen dann plötzlich
ca. 50 m vom Straßenrand
entfernt so 10 Leute in Badesachen
in der Sonne. Wir konnten
nicht wirklich erkennen was
sie dazu bewogen hat, aber
nachdem sie uns herangewunken
haben, sahen wir, dass sie
an einem kleinen Betonbecken
lagen, gefüllt mit heißem,
lehmfarbenen Wasser. Nachdem
sie uns mit frischem Quellwasser
versorgt haben, gings weiter.
Nach insgesamt 60 Km fanden
wir vor Margarit eine Campingplatz
mit Thermalbad, auf den uns
ein verwittertes Straßenschild
hingewiesen hat. Da liegen
wir jetzt nach mehreren Badegängen
im im ca 34 Grad warmen Wasser
im Zelt und lauschen der Kulisse.
Es ist halb 11 und draußen
ist die Hölle los. Von
den Hütten kommt Musik,
von den Weiden blöcken
Schafe und am Becken haben
bestimmt so 50 Leute allen
Alters ihren Spaß -
rumänisches Wochenendvergnügen.
Für uns gehts allerdings
morgen früh um 5 Uhr
schon aus den Federn - deshalb
gute Nacht.........und Ruhe
da draußen!!!!! ~Ina
+ Alex