Verfasst
am 06.01.2004 17:53:17 Uhr - 9200
km - Kairo
Wir sind in Afrika, hurra! Nach
9 Monaten und fast 10000 km haben
wir den afrikanischen Kontinent
erreicht. Und das haben wir erstmal
mit einer Woche Luxusurlaub in Hurghada
mit guten Freunden aus der Heimat
gefeiert. In diesen 7 Tagen haben
wir auch einiges (zurück)erobern
können: Einige Kilos durch
reichliches Essen und konstanten
Biergenuss, neue Erfahrung beim
Tauchen (Kommt man mit 18 Kilo Blei
auch wieder nach oben?? Wie kotzt
es sich durch das Mundstück??),
neue Fahrradteile, die wenn auch
nur kurze Weltherrschaft bei Risiko
fuer Ina, Weihnachtsplaetzchen,
Vitam-R fuer den Herrn und und und.....
Uns hat die Woche richtig gut gefallen,
wir hatten ne Menge Spass und verpflichten
die Strammskies und Olli hiermit
zu einem 2. Besuch in Kapstadt.
Tja, da habt ihr euch wohl zu gut
benommen.
Nach
diesem Urlaub hat der "Alltag"
wieder fuer uns angefangen. Mit
frisch gestylten Raedern und ohne
Bob, den wir leider mit nach Deutschland
schicken mussten, da er sich doch
als allzu bockig gezeigt hat wenns
sandig wurde, haben wir das Luxushotel
verlassen und haben wieder unser
Lager in Hurghada-City aufgesucht.
Von da sind wir mit dem Bus nach
Kairo geduest-mit kurzer Unterbrechung,
da der Bus eine kleine Panne hatte.
Das sieht echt lustig aus, wenn
so ein Riesending von ca. 20 Leuten
angeschoben werden muss.....
Ganz
gegen unseren Erwartungen haben
wir innerhalb eines Tages unser
Visum fuer den Sudan in der Hand
gehabt! Und weil das so gut geklappt
hat, haben wir uns gleich auf den
Weg in die aethiopische Botschaft
gemacht. Die Dollars muessen raus...
Wir
wohnen hier auf der Nilinsel Zamalek
und da ist es ziemlich nett. Es
ist zwar nicht ganz so zentral wie
Downtown, dafuer aber viel ruhiger
und gruener. Und die Preisverhandlungen
mit den Taxifahrern koennen auch
lustig sein. Eine Fahrt nach Downtown
kostet zwischen 80 Cent und 7 Euro,
je nachdem wie gut man im Handeln
ist!
Ansonsten ist Kairo sehr stressig,
es gibt unglaublich viele Menschen
und Verkehr hier. Als Fussgaenger
muessen wir uns daran gewoehnen,
dass wir hier ueberhaupt keine Rechte
haben (ok,ok, die haetten wir als
Radfahrer natuerlich auch nicht),
die Autos fahren ohne Ruecksicht.
Eine 5-spurige Strasse, die von
7 Autos nebeneinander befahren wird,
zu ueberqueren, ist ein jedesmal
ein echtes Wagnis.
Wenn
wir unser Pflichtprogramm hier beendet
haben -Visa, aegyptisches Museum,
Pyramiden, Old Kairo...- dann gehts
zurueck nach Hurghada und von dort
an den Nil. Und dann wird endlich
mal wieder geradelt, genug geschlunzt........
~Ina & Alex
Verfasst am 11.01.2004 17:49:55
Uhr - Immer noch 9200km, Hurghada
- Zeit des Ausspannes geht vorbei
-
Endlich, aber nach so langer Zeit
des Müßigganges wird
wieder das Radfahren in unserer
Reise sichtbar. Über drei Wochen
Schlendrian, da weiss doch keiner
mehr von uns, wie Fahrradfahren
überhaupt noch geht.
Ich
der Zwischenzeit konnten wir aber
Erfolge vermelden. Die vorher als
kompliziert geltenden Visa fuer
Äthiopien und Sudan haben wir
ohne Schwierigkeiten in Kairo erhalten.
Dabei war die Botsdhaft von Äthiopien
besonders beeindruckend. Kein Chaos
oder Menschengedränge. In einer
schoenen Botschaft. Dabei soll das
Land selber ja ein absolutes Chaosland
sein - nach Erlebnissen von anderen
Reisenden. Die sudanesische Botschaft
in Kairo dagegen war Chaos, Warten
und Bangen. Nun ja wir werden sehen.
Morgen bereiten wir die Fahrraeder
wieder vor und dann gehts über
Safaga nach Luxor und dann nach
Aswan (Genze zum Sudan). Das wahre
Afrika beginnt ..... wir freuen
uns schon drauf.
Kleiner
Ausflug in das Autoleben Kairos
von Alex: Vor 15 Jahren war ich
schon mal in Kairo und ausser Dreck,
Lärm und armen Menschen ist
mir nichts in Erinnerung geblieben
- doch, die Hitze und die Autos.
Das muss man gesehen haben: Die
Strasse z.B.: fuer 2x5 Spuren ausgelegt,
befahren wird sie aber mit mindestens
2x8 Spuren - aber nicht nacheinander.
Jeder macht so seine eigene Spur
und handelt nach dem Gesetz: "Nutze
jede Lücke". Die Taxis,
also jedes zweite Auto, sind da
besonders begabt. Aber trotz dem
Chaos passiert nichts schlimmes
- uns auf jeden Fall nicht. Gehupt
wir wie eh und je, je oefter desto
besser und zu jeder, aber auch jeden
Gelegenheit. Ein Auto ohne Hupe
wuerde hier nicht lange ueberleben.
Auch gelten Strassenvorschriften
wie "rechts vor links",
rote Ampeln, ueberholen von rechts,
fahren in Einbahnstrassen, Kreiseln,
... in verkehrter Richtung, Parken
mitten auf der Kreuzung nicht oder
nur sehr vage. Ich ziehe meine Hut
vor der Mentalitaet der Aegyptern
nicht jeden Moment auszurasten.
Bei uns Deutschen ist im Strassenverkehr
ja Alles geregelt und Autofahren
macht dann auch nur halb so viel
Spass wie hier. Als liebe Aegypter,
ich liebe es, bei Euch Taxi zu fahren
und mich mit einer rasanten Fahrt,
trotz überhoehter Rechnung,
mitten durchs Chaos chauffieren
zu lassen. Danke.
Dazu
noch eine kleine anfrage: Wo bekommt
Ihr eigentlich diesen überdimensionalen
Rueckspiegel (Breite: 50cm) her.
Mit dem hat man ja halb Kario im
Blickfeld. Super.
~Ina&Alex
Verfasst am 14.01.2004 18:40:07
Uhr - 9300 km - Luxor - nicht ganz
nach Plan.......
Wie kommt man mit dem Fahrrad nach
von Safaga nach Luxor, eine Strecke
von 160 km, ohne dass sich der Stand
auf dem Kilometerzaehler aendert?????
Nun, wir wissen wie's geht.
Der
Tag heute fing irgendwie schon bescheiden
an. Als erstes war das Fruehstueck
im Hotel mies, wirklich mies. Wir
sind ja schon einiges gewohnt, und
seit der Tuerkei wissen wir, dass
das Fruehstueck eben aus Fladenbrot,
1x Marmelade, 1x Butter, 1 x Streichkäse-ecke
und Tee besteht, aber diesmal war
die Auswahl dieser Zutaten echt
schlecht. Egal, rein mit dem Zeug.
Das nächste war, dass Alex
vor die dunkelgrün gestrichene
und damit gut getarnte Hotelschranke
gedüst ist. Zum Glück
war er nicht sehr schnell, seine
Armbeugen haben's allerdings schwer
abbekommen und sehen morgen wahrscheinlich
so dunkelblau wie das rote Meer
aus. Auch egal, ein Büsing
kennt keinen Schmerz. Also sind
wir trotz des schlechten Anfangs
schwer motiviert von den 60 km von
Hurghada nach Safaga am Vortag und
bepackt mit Essen und Wasser für
2 Tage auf die Strasse nach Qena
an den Nil eingebogen. Aber schon
nach 3 Kilometern kam der nächste
Klops. Wir wurden von einer Polizeikontrolle
gestoppt, die uns erklärt hat,
dass es für uns keine Chance
gibt die Strecke bis Quena mit dem
Fahrrad zu erfahren. Nein, es geht
nur im Konvoi. Alles betteln und
schmeicheln hat nicht geholfen,
nein, zu gefährlich, nein,
nein, nein!! Also haben wir uns
unserem Schicksal gefügt und
haben die Fahrräder auf einen
Pickup verladen und sind in den
Touristenbus gestiegen. "Wie
weit fahren wir denn?" "90
km", ok, das geht ja noch,
dann können wir wenigstens
die Hälfte der Strecke selber
fahren.
Nach 90 km wurden unsere Fahrräder
auch abgeladen, allerdings nur,
um auf einen anderen Pickup wieder
draufgepackt zu werden. Na toll.
Und wieder die Frage "Wie weit
werden wir denn gebracht?"
"Bis Luxor!" Neeeeeeeeeeiiiiiiiiin..........doch
unsere Worte verhallen im Wind.
Keine Chance. Mist. 3 km vor Luxor
dürfen wir dann doch wieder
unsere Räder besteigen. Danke,
danke, danke. Einziger Trost sind
uns die vielen anderen Radreisenden,
die ihren Berichten im Net zufolge
das gleiche Schicksal erleiden mussten.
Wir sind fest entschlossen einen
Weg zu finden von hier nach Assuan
mit Fahrrad zu fahren. Wie wir den
Konvoi und die vielen Polizeikontrollen
allerdings umgehen können,
wissen wir noch nicht. Aber uns
wird schon was einfallen, kommt
Zeit, kommt Rat.....
~Ina & Alex
Verfasst am 21.01.2004 19:59:07
Uhr - 9300 km - Assuan - Special
discount for you!!
So, unsere Tickets fuer die Faehre
am Montag nach Wadi Halfa, Sudan,
sind bestellt und wir koennen sie
am Samstag abholen. Da werden wir
bestimmt auf bekannte Gesichter
treffen, wir haben seit Kairo einige
Leute getroffen, die die gleiche
Route haben wir wir. In Luxor zum
Beispiel Yvonne und Erwin (NL,B),
die 2 arbeiten sich ebenfalls mit
dem Fahrrad durch Afrika. Ansonsten
sind viele mit Auto auf dieser Strecke
unterwegs, so wie Sandra und Olli.
Die 2 haben wir bisher 2 mal in
Kairo und dann wieder in Luxor getroffen.
Sie haben ganz schoen gestaunt,
dass wir mit dem Fahrrad genauso
schnell sind wie sie, haha!!! Jetzt
haben sie allerdings schon einen
ordentlichen Vorsprung, die tummeln
sich bestimmt schon in Karthoum.
Ach
ja, apropos schnell.
Wer auf die Kilometerangabe oben
guckt, der weiss gleich: hat wohl
nicht so ganz geklappt mit dem Radeln
am Nil entlang, was??? Ja, wir geben
zu, dass wir den Plan nicht ganz
so umsetzen konnten wie gewollt,
aber den Polizeikonvoi konnten wir
immerhin umgehen!! Wir haben uns
gefuegt und haben -forced to luxury
sozusagen- ein 5-Sterne-Boot nach
Assuan bestiegen. Ja, das Schicksal
meint es nicht immer gut mit einem....
Mit Stopps am Edfu-Tempel und in
Kom Ombo sind wir also langsam und
nett den Nil raufgeschukkert und
haben zum vorerst letzten Mal ein
Stueckchen Luxus genossen.
Assuan
ist eigentlich ganz nett, wenn man
mal von dem Hassle absieht, den
die Felukken- und Kutschenbesitzer
und die Taxifahrer hier betreiben.
Luxor war ja schon heftig, aber
das hier ist echt der Hammer. Der
schoenste Weg am Nil entlang ist
die Horrorstrecke und wird von uns
wenn moeglich irgendwie umgangen.
Sehr aegerlich. Auf 100 Metern wird
man ca 20 mal angesprochen. Ein
einfaches "La, shukran"
(Nein, danke) reichte in Luxor noch
aus, hier wird es total ignoriert.
Come on, good price, just small
money, Felucca to elephantine island,
you want an taxi, special discout
just for you my friend, Horse carriage
just 5 pounds, Felucca, good price,
come from germany my friend?, you
change money?, germany good, alles
klar? good price, just small money.................aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhh.
Und fuer alles wollen sie Geld,
fuer alles! Die Frage ist nur: Wieviel????
Wenn sie für nichts, also zum
Beispiel für das Öffnen
einer Tür, 2 Pfund von uns
bekommen, dann beschweren sie sich
lautstark und stundenlang. Es ist
unglaublich.
Ein
kleines Kontrastprogramm dazu hatten
wir heute, als wir auf Elephantine
Island, der vor Assuan liegenden
Insel waren und durch die beiden
nubischen Doerfer dort geschlendert
sind. Da haben uns doch tatsächlich
2 mal Kinder und Männer zu
besonderen nubischen Häusern
gebracht, uns diese erklärt
und ein bisschen erzählt und
wollten kein Geld. Ne. Gibts denn
sowas?
~Ina & Alex
Verfasst am 25.01.2004 16:47:26
Uhr - Assuan - waschen, legen, schneiden
Heute habe ich (Ina) erste Erfahrungen
mit ägyptischen Frisören
gemacht - mir ist jetzt auch der
der Nutzen des Kopftuchs klar.....der
Frisör ist der wahre Grund!!!
Der erste Frisör hat mit einer
riesigen Schneiderschere auf meinem
Kopf herumgeschnippelt und nach
anderthalb Minuten habe ich Stop
geschrien, ihm ein paar Pfund in
die Hand gedrueckt und habe das
Weite gesucht. Hilflos, verstoert
und verunstaltet bin ich durch die
Strassen und Gassen Assuans geirrt.
Wer kann mir helfen???? Da, ein
Frisörladen tut sich auf -
und das ist wirklich gar nicht so
einfach hier einen zu finden, für
Männer ja, für Frauen
schwierig - schnell rein! Der Meister
konnte zum Glück ein bisschen
englisch und hat mich und mein Leid
wohl verstanden. Das wahre Ausmass
wurde ihm dann bewusst, als ich
mit gewaschenen Haaren vor ihm sass.
Straehnchenweise hat er kopfschüttelnd
mich und meine Haare bemitleidet
und dann zur Schere gegriffen. Während
er versucht hat zu retten, was zu
retten war, habe ich Spass am Beobachten
des Ladens gehabt. Da war echt super
Partystimmung. Eine Frau lief im
Hochzeitskleid und aufgesteckten
Haaren herum, immer 4 Frauen um
sich herum, die hier und da noch
mal an der Frisur gezippelt haben,
ca 15 Frauen und Mädchen sassen
quasselnd und rauchend auf den Stühlen
und Sofas herum, einigen Frauen
wurde mit abenteuerlichen heissen
Stäben die Haare onduliert,
dass es nur so qualmte und zum Schluss
standen ca. 4 Frauen um mich herum
um sich aus meinen Haaren ihre neue
Strähnchenfarbe rauszusuchen.
Echt lustig. Nach dem Besuch dort
und nach meiner gemeinen Zerstoerung
der so mühevoll und fuer 2
Wochen dauerhaft mit Haarspray fixierten
Fönwelle des Meisters, kann
ich wenigstens wieder auf die Strasse
und werde wohl auch nicht abgewiesen,
wenn wir in den Sudan einreisen.....
Morgen
gehts los - Afrika wartet. Und das
ist auch gut so, denn wir halten
es hier in Assuan wohl wirklich
nicht noch länger aus. Wir
haben alle Sehenwürdigkeiten
gesehen, wir wissen wo man am gemütlichsten
und besten leckere Fleischklößchen
in Tomatensosse essen kann ("Dahoud
Basha" im Assuan Moon) und
alle Felukkenbesitzer wissen, dass
wir an keiner weiteren Fahrt interessiert
sind. Also, warum noch bleiben?
~Ina & Alex
Verfasst am 16.02.2004 10:35:11
Uhr - 9810km, Dongola, Sudan - Afrika
beginnt....
Vorab-Streckenbeschreibung:
Von Wadi Halfa nach Dongola sind
es 450 km am Nil entlang. Bis Kermah
ist nur die Ostseite befahrbar,
danach beidseitig möglich.
Die ersten 130 km ist der Nil nicht
zu sehen. Die Straße geht
dabei über huegelige Schotter-,
Sand- und Geröllgebiete immer
südlich/westlich. Erst in Akasha
stösst man wieder auf den Nil.
Die Straße wird oft so sandig,
dass das Fahrrad über km hinweg
geschoben bzw. gezogen werden muss.
Die Bewältigung der Strecke
kostet eine Menge Kraft und ist
nicht zu unterschätzen. Hier
sind MTB-Räder mit breiten
Reifen (> 50) empfehlenswert.
In Wadi Halfa, Abri (180km), Kermah
(390km) und Dongola gibt es Hotel(s),
Läden und frische Lebensmittel.
Kleinere Läden mit wenig Lebensmittel
unterwegs sind ab Akasha in jedem
Dorf vorhanden. Wasser gibt es auf
der ganzen Strecke reichlich (zwischen
Wadi Halfa und Akasha nur an Km
70 und Km 90) und wird offen in
Tonkrügen von der Bevölkerung
an die Straße gestellt. Das
Wasser ist kostenlos, kalt und gut
trinkbar. Allerdings bräunlich
und fuer frischeingeflogene Europäermägen
evtl. schlecht verträglich.
Wir hatten aber keine Beschwerden.
Mit dem Fahrrad kann man ein Tagespensum
zwischen 50 und 80 Km schaffen.
Die Temperatur im Januar/Februar
liegt tagsüber nicht über
35°C und Nachts bei ca. 10°C.
Da die Sonne von vorne kommt immer
schön eincremen.
Schlafen kann man unterwegs in den
wenigen, nicht einladenen Hotels
oder in der Wildniss. Campen ist
kein Problem, sogar sehr schön.
Ab Akasha kann man am Nil zelten.
Zur Info: Im Nil gibt es Krokodile!
in der Wüste Hyänen! Wir
haben von beiden keine gesehen -
glücklicherweise.
Lohneswerte Abkürzung gibt
es von Fareig nach Kermah, 27 km
Länge, am Coffeeshop und vor
dem großen schwarzen Berg
mit der Antenne links ab in die
Wueste, den Tracks folgen - alle
Tracks kommen in Kermah wieder zusammen.
In Fareig mit Wasser eindecken!
Mit dieser Abkürzung vermeidet
man 10 km Softsand-Strecke am Nil
entlang und ist auch noch schneller.
Toptipp: In Kermah mit der Faehre
(100 SD) auf die Nilwestseite wechseln,
ansonsten stehen von der 60 km-Strecke
nach Dongola ca. 30 km Softsand-Strecke
auf dem Plan. Die ist nur mit viel
Kraft zu schaffen. Der Vorteil der
Westseite ist noch, dass die Asphaltstraße
15 km vor Dongula beginnt. Ein großer
Moment ist, wenn das Fahrrad wieder
Teer unter den Reifen hat!
Preise
p.P. in SD: Hotels (1000 SD), Tee
(25-50 SD), (Sandwich 50 SD), Eine
Art C-Frisch (100 SD), 8 Brote (100
SD) - Wechselkurs 2004: 350 SD =
1 Euro
Afrika, hörst du die Trommel?
.... Ja, die hören wir. Und
zwar beim Aufwachen auf der Fähre
von Assuan nach Wadi Halfa beginnt
fuer uns Afrika. Auf der Fähre
befinden sich Sudanesen in 100er-Schaften,
wirklich schöne, schlanke,
großgewachsene Frauen und
Männer mit einer dunkelbraunen
Hautfarbe. Die Frauen tragen bunte
Tücher und Gewänder und
zeigen, obwohl sie Moslems sind,
eine Menge ihres Äusseren.
Die Kinder propper gekleidet wie
bei uns in den 60er Jahren mit Schleifen
im Haar oder einen afrikanischen
"Helm". Alle sind interessiert
an uns und den 8 anderen europäischen
Mitreisenden. Schnell ergeben sich
Gespräche, auch oft in Englisch,
ansonsten mit Händen und Füssen
oder unseren 100 arabische Wortbrocken.
Alle haben eine gute Laune mitgebracht
und so schippern wir über den
größten Stausee der Erde,
vorbei an Abu Simbel, den Ramses
II für die Gottheit Ra und
sich selber gebaut hatte. Beeindruckernd.
Wir sind allerdings die einzigen,
die so verrückt sein wollen,
mit dem Fahrrad weiter zu fahren.
Die anderen Europäer sind teilweise
mit 4 WD und Super-Ausrüstung
unterwegs und haben alles mit -
auch lecker Bier in Engels-Kühlboxen.
Das werden wir vermissen, da im
Sudan kein Bier verkauft wird.
Bevor
wir die Fähre erreichen konnten
wurde es nochmals knapp. Die Fähre
geht ca. 16km hinter Assuan ab.
Um dahin zukommen muss man über
der großen Staudamm fahren.
Leider wollte uns das Militär
nicht rüberlassen, aber nach
endlosen warten konnte Ina eine
Lösung mit dem Militär
verhandeln. Kurzerhand wurde der
nächste Pickup angehalten und
die Fahrräder aufgeladen. Alex,
stehend auf der Ladefläche,
die Fahrräder fest im Griff,
Ina vorn im Luxus auf dem Beifahrersitz
geht es in flugser Geschwindigkeit
1 km über den Damm. Genauso
flugs leierte der gute, barmherzige
Pickup-Fahrer uns noch 20 ägyptische
Pfund aus der Tasche. Wir schätzen,
dass er nun Feierabend gemacht hat
mit dem Supergewinn. Nichtsdestotrotz
geht es nun zur Fähre.
Nach
ca. 2 Stunden Zoll-, Pass- und sonstigen
Formalitäten haben wird die
offiziellen Hindernisse übersprungen
und schieben unsere Fahrräder
in den Bauch der Fähre. Da
stehen sie nun im Weg und zwar genau
vor der steuerbordseitigen Bordtür.
Wir hoffen, dass das Schiff backbordseitig
anlegt. Denn nach kurzer Zeit lassen
sich unsere Fahrräder nicht
mehr bewegen. Alle legen ihre Tüten
und Paket darauf oder davor. Macht
aber nix....
Von
Deck aus schauen wir uns das Treiben
auf dem Steg an. Immer neue Laster
kommen und bringen alles erdenklich
heran. Hunderte von Träger
bringen die Waren in den Bauch der
Fähre und auf eine Art Lastschiff,
welche an die Fähre angedockt
wird. Später werden dort auch
die 3 4-WD-Autos Platz finden. Ein
echtes Spektakulum und höchstinteressant
bleibt es als, obwohl schon alles
voll ist, immer noch mehr angeschleppt
wird. Da sehen wir wieder, ein "Geht
nicht" gibt es in Afrika nicht.
Witzigerweise werden wir auf unserem
Deck nicht mehr Menschen obwohl
ganze Divisionen an Sudanesen die
Fähre betreten. Unter Deck
löst sich das Geheimnis schnell
auf. Es gibt so eine Art Passagierraum
und der ist vollgestopft mit Menschen
- die 2te Klasse - 113 ägyptische
Pfund - Sudansesen als Sardinen
im eigenen Saft sozusagen. Nee,
obwohl wir auch 2te Klasse gebucht
hatten wollen wir da nicht rein.
Wir entscheiden uns an Deck zu bleiben
und dort zu schlafen - auch wenn
es kalt werden sollte. Die erste
Klasse mit eigenen Kabinen ist auch
nicht der Bringer, kostet aber 240
ägyptische Pfund.
Die
Zeit vergeht schnell, um 18:00 Uhr
legen wir ab (15:00 Uhr war geplant),
wir essen das inklusive Bordabendbrot
(Leber mit Bohnen, Ei, Brot, Käse
und Salat). Da die Leber von vielen
Europäern abgelehnt wird, kann
Alex sich 4 Portionen davon sichern
- ein glücklicher Tag für
ihn. Ina weigert sich die öligen
Bohnen zu essen, obwohl sie mit
Salz duraus bekömmlich sind.
Sie erntet ungläubiges Unverständnis
der mit am Tisch sitzenden Sunsanesen
und Alex kann schließlich
nur noch mit einer Bohnen-Ess-Demonstration
die Situation beruhigen.
Um
20 Uhr wird es dunkel und als wir
wieder an Deck gehen leuchten über
uns die Sterne. Ein Sternenzelt,
dass wir in Deutschland nie und
nimmer zu sehen bekommen. Wunderschön.
Wir rollen uns in die Schlafsäcke
und machen es uns auf den Isomatten
bequehm. Schauen noch lange zu den
Sterne hinauf, schlafen dabei ein,
bis neben Ina sich ein aufdringlicer
Sudanese niederlässt, der mit
einem harten Gegenstand in der Leistengegend
Ina anstupst. Das geht natürlich
nicht - Ina versucht ihm klarzumachen,
dass er Abstand gewinnen soll. Er
erwidert nur "Speak Arabic".
Daraufhin tauschen wir die Plätze,
der gute Mann findet überraschender
Weise an Alex weniger Interesse
und zieht von dannen.
Am
Morgen erwachen wir von dem besagten
afrikanischen Musikklang. Fröhliche,
optimistische Lieder, gar nicht
zu vergleichen mit den trübnisinnigen
Singsang der bereits bereisten islamischen
Ländern. Afrikanischer Einflusse
eben. Sehr schön.
Um
16:00 Uhr landen wir in Wadi Halfa
an und Kamal Haman Osman, ein Zollbeamter,
nimmt uns bei der Hand und führt
uns durch alle Zollangelegenheiten.
Ein wirklicher guter Fang der Mann,
und er will auch kein Geld oder
Bakschisch. Vielen Dank.
Nach
wiederum 2 Stunden sind wir ausserhalb
der Behörden und fahren nach
Wadi Halfa herein. Wir übernachten
im nahe gelegenen Tal. Am nächsten
Morgen müssen wir noch zur
Polizeistation um uns registrieren
zu lassen. Das kostet wiederum 400
SD, 42 US$ und 2 Stunden Zeit. Was
soll's, wir ham's doch... Tränenaufgelöst
bearbeitet eine Polizeiangestellte
unsere Papiere und wir erfahren,
dass Sie 20000 sudanesische Dinar
(ca. 57 Euro) "verloren"
hat. Ein Alptraum für das Mädel
und wir sehen die Dimensionen, in
denen hier gedacht wird.
Um
11:00 Uhr sind wir fertig, verabschieden
uns von unseren europäischen
Freunden (die mit den Geländewagen),
fahren noch zum Markt um uns einzudecken
und dann geht es los - ab nach Dongola.
Wie man uns sagt, 360km - 6 Tage.
Wir wollen hier nicht kleinlich
werden, ab es werden 9 Tage und
450 km und wir haben abgekürzt.
Die Höhepunkte der Strecke
lassen sich schnell aufzählen:
Schöne nubische Menschen (besonders
Frauen), nette saubere Dörfer
mit wunderschönen Häusern,
besonders die bunten Eingangstüren,
der Nil und der ca. 100m breite
Streifen rechts und links des Nils.
Schwer ist die Strecke zu erradeln
und nach 20 km werden wir gewiss
warum. Superfeiner Sand, der uns
zu absteigen zwingt und dann heisst
es das Fahrrad mit Gewalt durch
den Sand zu quälen - und das
über Kilometer. Alternativ
zum Weichsand hat die Strecke aber
auch noch ordentlich viel Wellblechpiste
zu bieten, die uns und unsere Räder
tüchtig durchrüttelt.
Streckenweise wird der Boden dann
wieder hart und wir können
12km/h schnell fahren. Durchschnittlich
schaffen wir aber nur 10 km die
Stunde und so zieht sich die Strecke
endlos in die Länge. Wir haben
es ja nicht anders gewollt....
Absolutes
Highlight wird unser Zusammentreffen
mit der Tour d´Afrique, einer
32 Kopf starken Truppen (plus 10
Mann Organisation) die in 100 Tagen
von Kairo nach Kapstadt fahren -
als Rennen. Die sind natürlich
schneller als wir, laden uns abends
zu sich ein und wir übernachten
in deren Camp, bekommen ein paar
gute Tipps und haben zusätzlich
ein super Abendessen. Vielen Dank!
(www.tourdafricque.com)
Am
8ten Tag in Kermah machen wir noch
einen grossen Fehler. Auf Anraten
eines Sudanesen sollen wir auf der
Ostseite bis Dongola fahren, da
dies die "Good Road" ist.
"Good Road" heisst bei
Sudanesen viele Menschen zum quatschen
und genügend Wasserstellen
- aber nicht den Zustand der Strasse.
Die Strasse treibt uns bald die
Tränen in die Augen, denn so
dünnflüssig wie hier über
30 km war der Sand nirgends. Unter
Aufbietung all unserer Kräfte
schaffen wir 56km Strecke bis ca.
6 km vor Dongula. Dann wird es so
dunkel, dass wir nicht weiterfahren
können. Wir finden einen Schlafplatz
in einen noch nicht fertiggestellten
Haus, schlagen dort das Zelt auf
und beginnen mit dem Kochen. Wie
es sich für einen beschissenen
Tag gehört, versagt unserer
Benzinkocher, Schmutz in der Leitung,
und auch Säuberungsaktionen
bringen uns keinen Erfolg. Wir kollern.
Das bedeutet, kein Essen heute ...
Aber
wie es sich so ergibt, kommt der
Sudanese des Nachbarhauses mit einer
Kanne heissen Tee und 2 Teller lecker
Gebäck für uns um die
Ecke. Yippiee!! Er hat uns gesehen
und meint es gut mit uns. Wir schlingen
die Kekse und den heissen Tee in
uns herein. Gerettet! Hat uns das
Glück nun wieder? Am nächsten
Morgen kommt er nochmal und weckt
uns mit der gleichen Ladung. Ich
sage nie wieder was schlechtes über
Sudanesen - versprochen!
In
einem Katzensprung sind die verbliebenen
6 km bis Dogola gefahren. Wir küssen
geganklich den ersten Asphalt, fahren
zum Hotel Lord und duschen. 10 Tage
ohne Dusche (nur Katzenwäsche)
spülen wir den Abfluss herunter,
der Abfluss der gleich die Toilette
ist, also ein Loch im Boden ohne
Deckel. Also nicht daneben treten,
Ina! Wir kaufen auf dem Markt ein
und abends gibt es lecker, lecker
Dinner.
Sorgen
machen wir uns im Sudan nun keine
mehr. Das schlimmste an Strasse
liegt jetzt hinter uns. Hören-Sagen
sagt bis Karthoum sind 75% asphaltiert.
Na, wenn das nix ist. Immerhin 375
km von den verbliebenen 500 km.
Und in Karthoum soll es Bier geben,
sagt Hören-Sagen, vielleicht
stimmt es diesmal sogar. Sehr unterschiedliches
hören wir dagegen aus Ahtiopien.
Stehlende Menschen, steinewerfende
Kinder, sehr hohe Berge, schlechte
Strassen, keine Fluchtmöglichkeiten
und sehr zudringliche Bevölkerung,
und dann wieder Gastfreundlichkeit,
atemberaubende Landschaft und freundliche
Menschen. Aber bis dahin ist ja
noch ein Stücken.....
~Ina
& Alex
Verfasst
am 21.02.2004 15:32:21 Uhr - 10200
km - Khartoum - Von Diarrhoe bis
Imax
Vorab-Streckenbeschreibung:
Von Dongola fuehren 2 Strassen weiter
Richtung Sueden, eine durch die
Doerfer direkt am Nil entlang, die
andere verlaesst etwas weiter westlich
am Flughafen vorbei Dongola und
besteht die ersten 45 Kilometer
aus Asphalt! Die beiden Strassen
treffen dann zusammen, einige Kilometer
sind noch gut neben der Piste zu
befahren, dann wirds fuer viele
Kilometer sehr sandig. 40 km vor
Ad Dabbah koennen noch mal 15 km
Asphalt genossen werden, der Rest
bis Ad Dabbah sind holprige Schotterpiste.
Von Ad Dabbah bis Abu Dom ist die
Piste recht gut zu befahren und
die vielen Baustellen geben Hoffnung
auf viel Asphalt in den naechsten
Jahren. In Abu Dom geht dann an
einem Kreisel mit einem grossen
Obeslisken in der Mitte die langersehnte
Aspaltstrecke von ca. 350 km durch
die Wueste direkt nach Khartoum.
Wasserprobleme hat man auf der Stecke
von Dongola bis Khartoum nicht,
selbst die Wuestenstrecke ist gut
mit kleinen und groesseren Coffeeshops
und Restaurants ausgestattet. Am
Kreisel in Abu Dom kann man sich
nochmal gut eindecken, nach 65 km
ist dann das erste Restaurant erreicht,
von da bis Khartoum kommt ca. alle
50-80 km eine Moeglichkeit Wasser
aufzufuellen. In Ad Dabbah gibt
es ein Hotel, das angenehmste ist
aber immer noch zelten, auch gut
moeglich auf dem Gelaende der Polizei!
In Dongola haben wir uns richtig
gut erholt, das Hotel war nett und
ruhig und wir haben einige nette
Leute hier getroffen. Fuer eine
Hauptstadt (von Nubien) ist Dongola
eigentlich recht klein, es hat aber
immerhin eine eigene kleine Universitaet
und es gibt auch ein kleines Internetcafe,
man raet uns allerdings der Preise
wegen ab - und auch wir finden umgerechnet
ca. 20 Dollar die Stunde bei versprochen
langsamer Verbindung zu teuer. Also
vertroesten wir uns auf Khartoum.
Auf dem Markt werden alle moeglichen
Fruechte und Gemuese angeboten,
wir greifen ueberall zu und geniessen
die schoenen und ruhigen Tage hier.
Am Abend werden wir zu suessem Gebaeck
und Tee von Mohammed eingeladen
- er ist Englischlehrer und spricht
ein solch amerikanisches Englisch,
dass wir Schwierigkeiten haben ihn
zu verstehen! Nach 3 Tagen sind
wir Richtung Khartoum aufgebrochen,
gut gelaunt, gut erholt, mit dem
Wissen, dass uns Asphalt aus Dongola
herausgleiten laesst, komischerweise
aber auch mit einem leichten Grummeln
im Bauch. Das Grummeln wird zu einem
Rumpeln und spaetestens gegen Mittag
ist uns klar: Das koestliche Essen
vom Vorabend war wohl nicht so ganz
ok. Alex stoesst die miese Kost
sofort ab und hat sich das Problem
damit vom Hals geschafft, Ina muss
leider fast 3 Tage darunter leiden,
sehr unguenstig, da nach 45 km Asphalt
eine lange Strecke Weichsandpiste
zu bewaeltigen ist. Saft- und kraftlos
ackert sie ihr Rad vorwaerts, lange
Strecken koennen die Raeder nur
gezogen werden. Am 2. Tag kommen
wir stolze 25 km weit, bevor Ina
in einer Sandkuhle zusammenbricht
und sich keinen Meter mehr bewegt.
Da Alex sich so langsam Sorgen macht
- Appetitlosigkeit gabs bei Ina
doch noch nie!!!!- legen wir in
Ad Dabbah einen Ruhetag ein. Nicht
gerade das schoenste Oertchen hier,
aber was solls. Die Menschen finden
uns wie immer spannend und sind
wie immer super freundlich. Wir
werden zum Essen, zu Melone und
Tee eingeladen und Numeri zeigt
uns einen besonders schoenen Platz
am Nil. Hier geht ein erfrischender
Wind - seit Dongola ist es wirklich
heiss geworden - und wir koennen
uns kaum losreissen. Am naechsten
Tag werden alle fuer geheilt erklaert
und es geht die letzten Kilometer
nach Abu Dom - der heissersehnte
Ort, denn hier beginnt die Asphaltstrecke,
die uns auf ca. 350 km nach Khartoum
bringen wird. Wir fahren heute,
trotz 35 km Piste, unglaubliche
115 km!!! Ahhhhhhhhhh, Aspalt, wir
lieben dich und das surrende Geraeusch
unserer Reifen auf dir ..........
ahhhhhhhhhhhhh!!!!! Die Strecke
durch die Wueste ist zwar nicht
spannend, aber ahhhhhhhhhhhhh, Asphalt,
wer kann dir schon widerstehen?????
Am 2. Tag stehen wir wegen der Hitze
frueh auf, haben bis 12.30 Uhr schnell
und locker 80 km geradelt und lassen
uns fuer eine ausgedehnte Pause
in einer kleinen Huette mit Wasser
nieder. Die Pause wird laenger als
geplant, denn Alex gehts nicht gut.
Jetzt hat er Magenkraempfe und Durchfall,
und das vom Feinsten. Wir liegen
bis 17 Uhr im Schatten der Huette
und Alex geht es immer schlechter.
Trotzdem muessen wir uns noch 5
km mit dem Rad weiterschleppen,
hier haben uns Kinder entdeckt,
hier koennen wir nicht bleiben.
Der Zustand von Alex wird immer
schlechter, sein Kreislauf macht
nicht mehr wirklich mit und am Abend
bekommt er auch noch 39.4 Fieber,
na klasse! Wenigstens ist er in
diesem Zustand zu schwach aufstaendisch
zu werden und schluckt alles, was
er in den Mund gesteckt bekommt
- Immodium schachtelweise, Paracetamol
pfundsweise, Tee ohne Ende...........
aber, is eh alles fuer die Katz,
alles wird sofort wieder abgestossen.
Wenigstens wirkt das Paracetamol,
was ein Glueck!
Nachdem wir die Nacht wider Erwarten
ueberlebt haben, hat sich Ina am
naechsten Morgen vor den erstbesten
Pickup geworfen und die Reste von
Alex auf die Ladeflaeche geschnuert.
Im Blue Nile Sailing Club angekommen,
hat uns gleich ein netter Typ mit
Namen Kamal ins Krankenhaus gefahren.
Nach einigen Laboruntersuchungen
stellt sich heraus, dass Alex zum
Glueck keine Malaria, sondern "nur"
einen Infekt hat und reichlich mit
Antibiotika und Immodium bestueckt,
koennen wir wieder das Weite suchen.
Inzwischen
ist Alex wieder fit wie ein Turnschuh
und wir geniessen die Zeit hier
mit hauptsaechlichem Nichtstun.
Das ist hier wirklich sehr einfach.
Wir sitzen auf dem Campingplatz,
geniessen den kuehlen Wind und lassen
Nil und Zeit so an uns vorbeiplaetschern.
Die Leute hier im Club sind total
nett und herzlich und immer hilfsbereit.
Leider treffen wir hier nicht ganz
so viele Traveller wie gedacht,
aber ab und zu kommt mal jemand
vorbei. Gestern haben wir Peter
aus Holland getroffen, er kommt
mit dem Fahrrad aus Kapstadt und
ist auf dem Weg nach Hause. Und
heute haben wir Ingo aus Deutschland
kennengelernt, er ist mit dem Rad
in Nairobi gestartet und ist ebenfalls
unterwegs Richtung Norden.
Und ab und zu ist das Leben hier
auch mal richtig spannend. Vor ein
paar Tagen sind 2 Schlauchboote
den Nil heruntergekommen und haben
am Blue Nile Sailing Club Halt gemacht
und so hatten wir die Gelegenheit
bei Filmaufnahmen zuzugucken, denn
es sind die ersten, die den kompletten
Nil so bereisen und darueber wird
ein Imax-Film gedreht. Ob es uns
wohl gelungen ist einen kleinen
Auftritt im Film zu haben?????????
Da muesst ihr wohl naechstes Jahr
ins Kino gehen......... ~Ina &
Alex